Hamburger Hafengeburtstag
Mit dem Hamburger Hafengeburtstag findet jedes Jahr im Mai eine maritime Feierlichkeit von Weltrang statt, die nicht nur die Herzen der Hanseaten höher schlagen lässt, sondern auch über die Grenzen Deutschlands hinaus strahlt. Jedes Jahr verwandelt sich der Hamburger Hafen in eine Bühne des maritimen Lebens: Majestätische Segelschiffe laufen ein, Musikkapellen sorgen für eine festliche Atmosphäre und Besucher aus aller Welt genießen die vielfältigen Attraktionen entlang der Elbe. Hautnah und besonders schön erleben Sie das Hafenfest an Bord unseres Traditionssegler Eye of the Wind. In dem Beitrag finden Sie Hintergründe zum Hafenfest, Details zu den Feierlichkeiten und Tipps, wie Sie das maritime Großspektakel am besten genießen können.
Was wird beim Hamburger Hafengeburtstag gefeiert?
Der Hamburger Hafengeburtstag feiert den Jahrestag der Gründung des Hamburger Hafens, angeblich am 7. Mai 1189 durch einen Freibrief von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Obwohl die Echtheit dieses Dokuments heute angezweifelt wird, hindert dies nicht daran, dass seit 1977 jährlich um den 7. Mai herum die Gründung des Hamburger Freihafens gefeiert wird. Zu diesem Anlass steuern Schiffe aus aller Welt die Hansestadt an, von denen viele während der Festtage besichtigt werden können.
Das Rahmenprogramm des Hafengeburtstags ist umfangreich und bietet Konzerte, Straßenkünstler, Ausstellungen, gastronomische Angebote, ein Feuerwerk und vieles mehr. Der Hamburger Hafengeburtstag ist weit mehr als nur ein Fest für Seefahrer und Liebhaber maritimer Traditionen. Er ist ein Symbol für die Bedeutung des Hamburger Hafens als Tor zur Welt und als pulsierendes Zentrum des Handels und der Kultur.
Die Geschichte des Hafens
Die Geschichte des Hamburger Hafens ist eine faszinierende Reise von bescheidenen Anfängen bis hin zu seiner heutigen Bedeutung als einer der größten und wichtigsten Seehäfen der Welt.
Das Dorf Hammaburg
Die Ursprünge des Hamburger Hafens reichen zurück bis ins 9. Jahrhundert, als die ersten Siedler an den Ufern der Alster und Elbe lebten. Unter dem Namen Hammaburg ist das Dorf bekannt, das sich auf dem heutigen Domplatz am Speersort befunden hat. Aus diesem sollte sich später die Stadt Hamburg entwickeln. Im Jahr 832 gründete Papst Gregor IV. das Erzbistum Hamburg und Bischof Ansgar ließ die erste Kirche Hamburgs bauen, den Dom St. Marien.
Die Geburtsurkunde des Hafens
Die eigentliche Gründung des Hafens geht auf das Jahr 1188 zurück, als die Grafen von Schauenburg die "Neustadt" anlegten. Die Neustadt war von Anfang an als Siedlung für Schiffer und Kaufleute gedacht und entwickelte sich zu einem Warenumschlagplatz. Am 7. Mai 1188 soll der römisch-deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa der neuen Siedlung einen Freibrief verliehen haben, der weitreichende Handels- und stadtrechtliche Privilegien enthielt. Im Jahr 1266 wurde das Dokument beglaubigt. Es gilt gewissermaßen als Geburtsurkunde des Hafens und als Grundlage für Hamburgs Aufstieg zu einer mächtigen Hansestadt. Dies wird jedes Jahr beim Hafengeburtstag groß gefeiert. Erst in 1907 stellte sich der Freibrief Barbarossas als Fälschung heraus. Man geht davon aus, dass das Dokument wahrscheinlich bei der "Beglaubigung" 1266 erst erstellt wurde und zwar vom Hamburger Stadtschreiber, als es mit dem Bremer Erzbischof Streit um Zollerhebungen auf der Elbe gab. Es wird allerdings als möglich angesehen, dass es zumindest eine Vorlage oder mündliche Absprache mit dem Kaiser gegeben hat.
Von der Bille zur Alster zur Elbe
Ursprünglich lag der Hamburger Hafen nicht an der Elbe, sondern an der Bille und später an der Alster. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts schufen Kaufleute, Handwerker und Schiffer am Ende des Nikolaifleets einen Bereich, der als Alsterhafen bekannt wurde. Bis ins Jahr 1842 war der Alsterhafen das politische und wirtschaftliche Zentrum Hamburgs. Er war nicht nur wegen seiner Lage in der Altstadt bedeutend, sondern auch wegen der markanten Gebäude. Neben der Alten Börse, dem Niedergericht und der Waage mit Commercium stand auch das ehemalige Hamburger Rathaus an der Trostbrücke. Mit der Zeit wurde das Nikolaifleet zu eng und die Schiffe zu groß, weshalb der Hafen sich vom Nikolaifleet über den Binnenhafen zur Elbe verlagerte. Beim Großen Brand im Jahr 1842 wurde der Alsterhafen vollständig zerstört. Heute erinnert nichts mehr an die frühere Struktur des Ortes. An der Stelle des ehemaligen Rathauses wurde 1847 das Gebäude der Patriotischen Gesellschaft errichtet.
Der Hafen um die Jahrhundertwende
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg war Hamburg neben London und New York einer der größten Häfen der Welt und seit einigen Jahren Millionenstadt. Am 26. Januar 1937 trat das Groß-Hamburg-Gesetz unter den Nationalsozialisten in Kraft, das wichtige Gebiete aus benachbarten preußischen Landkreisen und Städten nach Hamburg eingliederte. Dazu gehörten unter anderem Altona, Wandsbek und Harburg-Wilhelmsburg. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Hamburger Hafen zu 80% durch Bombenangriffe zerstört, wurde aber schnell wieder aufgebaut und erweitert, um den steigenden Anforderungen des Welthandels gerecht zu werden.
Mit seiner über 800-jährigen Geschichte hat der Hamburger Hafen Generationen von Seefahrern inspiriert und die Entwicklung der Stadt Hamburg maßgeblich geprägt.
Hamburg 2024: Die Eye of the Wind besucht den 835. Hafengeburtstag - hier im Sonnenuntergang an der Sandtorbrücke |
Wie wird beim Hamburger Hafengeburtstag gefeiert?
Die aktuellen Feierlichkeiten des Hamburger Hafengeburtstags bieten eine Vielzahl von Veranstaltungen, die die Vielfalt und Lebendigkeit des maritimen Lebens widerspiegeln. Das Programm veröffentlich die Stadt Hamburg immer einige Wochen im Voraus. Zu den Höhepunkten zählt das imposante Einlaufen großer Schiffe, das die Besucher hautnah miterleben können, während sie entlang der Elbe flanieren. Das Schlepperballett fasziniert mit einer choreografierten Vorführung der leistungsstarken Schlepper im Hafen.
Abends erleben die Besucher ein spektakuläres Feuerwerk, das den Himmel über dem Hafen erleuchtet und für eine unvergessliche Atmosphäre sorgt. Zahlreiche Konzerte entlang der Hafenpromenade bieten Musik für jeden Geschmack, von traditionellen Seemannsliedern bis hin zu moderner Musik.
Darüber hinaus locken maritime Ausstellungen und Open-Air-Märkte mit einem breiten Angebot an Kunsthandwerk, Souvenirs und kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt. Hier können die Besucher lokale Spezialitäten probieren und sich über die maritime Geschichte und Kultur informieren.
Auch ganz ohne Veranstalungen können Sie an diesen Tagen einen ganz besonderen Einblick in das authentische maritime Leben bekommen. Im Hafen werden Sie An- und Ablegemanöver der historischen Schiffe beobachten, Festmacherboote, wie sie bei Manövern der Museumsschiffe assistieren, Decksleute und Maschinisten bei ihrer Arbeit.
Die "Eye" beim Einlaufen in Hamburg | Imposantes Farbspiel im Hafen | Große Feuerwerks-Show am Abend |
Mitfeiern beim Hamburger Hafengeburtstag
Der Hafengeburtstag bietet unzählige Möglichkeiten, maritimes Flair zu genießen und beeindruckende Schiffe zu bestaunen. Von der HafenCity bis zum Museumshafen Övelgönne gibt es entlang des Elbufers zum Hafengeburtstag Hamburg ein buntes Programm mit verschiedenen Bühnen, Imbissbuden, Verkaufsständen und Attraktionen für jeden Geschmack. Wir haben ein paar Tipps, wie Sie besonders schön beim Hafengeburtstag mitfeiern können:
1. Open Ship
Viele der Schiffe, die in Hamburg einlaufen und vor Anker gehen, laden unter dem Motto „Open Ship“ zur Besichtigung ein. Großsegler, Museums- und Traditionsschiffe sind besonders sehenswert und erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Eye of the Wind war die letzten Jahre stets vertreten und lässt sich beim Open Ship gerne besuchen. Im Rahmen eines Open Ship auf der Eye of the Wind beantwortet die Stammbesatzung allen Seh- und Seeleuten, Schiffsliebhabern und jungen Seebären Fragen zum Schiff und seiner Geschichte. Die Besucher dürfen Seemannsknoten ausprobieren und Sammler erhalten auch einen schmucken Schiffs-Stempel.
2. Traditionsschiffsparade
Viele historischen Schiffe - natürlich mit dabei die Eye of the Wind - zeigen sich einschließlich der Museumshafen-Flotte zur Traditionsschiffsparade auf der Elbe. Die historische Flotte startet vor der Elbphilharmonie und läuft an den Landungsbrücken, Fischmarkt und Hamburg Cruise Center vorbei bis zum Elbstrand Neumühlen. Absolut beeindruckend und sehenswert!
3. Erleben Sie das Hafenfest auf dem Wasser
Bei der Einlaufparade mitfahren: Die große Einlaufparade ist eines der Highlights des Hafengeburtstags. Rund 250 Schiffe aus aller Welt, von Großseglern über Marine- oder Einsatzschiffe bis hin zu wunderschönen Traditions- und Museumsschiffen, laufen gemeinsam in den Hamburger Hafen ein und werden an den Landungsbrücken mit drei Böllerschüssen vom Museumsschiff Rickmer Rickmers begrüßt. Sie können dieses sagenhafte Spektakel auch vom Wasser aus erleben!
Auftakt zum größten Hafenfest der Welt |
Große Einlaufparade an Bord der Brigg Eye of the Wind: Nach dem Ablegen im Hamburger Hafen fahren wir zunächst flussabwärts, vorbei am Museumshafen Oevelgönne, dem Hamburger Villen-Vorort Blankenese und an den grünen Ufern der Elbe. Anschließend reihen wir uns in den großen Konvoi ein. Begleitet von tausenden Schaulustigen an beiden Elbufern, begrüßt Hamburg an den St. Pauli Landungsbrücken alle Gastschiffe, die der Hansestadt zum Hafengeburtstag die Ehre erweisen. Nach Auflösung der Paradeformation steuert die Eye of the Wind den zugewiesenen Liegeplatz an. Zusammen mit anderen Traditionsseglern bietet sich dort ein nicht alltägliches Fotomotiv in einer tollen Hafenkulisse.
Es gibt keine bessere Art, die Große Einlaufparade zu erleben. Unsere Crew freut sich darauf, Sie an Bord zu begrüßen und wenn Sie mögen, können Sie die Einlaufparade sogar mit Übernachtung auf dem Segelschiff buchen.
Tages- und Abendfahrten: Mit der Eye of the Wind können Sie Tages- und Abendfahrten unternehmen. Eine mehrstündige Fahrt auf dem historischen Windjammer bietet Ihnen den schönsten Blick auf das bunte Treiben an Land und auf die landschaftliche Schönheit der Unterelbe. Während das dumpfe Hupen der Hafenschlepper im lebhaften Teil des Hafens immer leiser wird, segeln wir langsam vorbei am Museumshafen Oevelgönne und sehen bald danach an unserer Steuerbordseite die weißen Villen des noblen Hamburger Vorortes Blankenese. Ein reichhaltiges Brunch-Buffet sorgt unterdessen für die nötige Stärkung. Im stilvollen Ambiente des Salons oder auf dem offenen Sonnendeck der Eye of the Wind genießen Sie ein leckeres Essen aus unserer Bordküche in maritimem Flair.
Mitsegeln bei der großen Auslaufparade: Der Abschluss-Höhepunkt ist die Teilnahme an der Auslaufparade des größten Hafenfestes der Welt. Eine eindrucksvolle Schiffsflotte formiert sich zum großen Konvoi. Das Spektrum reicht vom kleinen Elbe-Fischkutter bis zum riesigen Ozean-Kreuzfahrer. Nach dem Ablegen im Hafen der Hansestadt segelt auch unsere Eye elbabwärts und reiht sich in die segelnde und dampfende Flotte ein. Begleitet von tausenden Schaulustigen an beiden Elbufern, verabschieden sich auf Höhe der St. Pauli Landungsbrücken alle teilnehmenden Schiffe von der Gastgeberstadt Hamburg und ihren Besuchern. Auch die Auslaufparade ist auf der Eye of the Wind mit und ohne Übernachtung zu erleben.
Der Hamburger Hafengeburtstag ist ein besonderes Fest, das Hamburgs maritime Tradition und Vielfalt zelebriert. Ein Besuch lohnt sich, um die beeindruckenden Traditionsschiffe zu sehen und die einzigartige Atmosphäre entlang der Elbe zu erleben. Besonders die Gelegenheit, die majestätischen Großsegler zu bestaunen und die tolle Stimmung des lebendigen Treibens zu genießen, sind einen Besuch des Hamburger Hafengeburtstags wert.
Die Eye of the Wind beim 835. Hamburger Hafengeburtstag 2024 | Der Traditionssegler mit der St. Michaelis Kirche im Hintergrund |
Die Eye of the Wind ist fast jedes Jahr auf dem Hamburger Hafengeburtstag vertreten und bietet Open Ship (mit und ohne Übernachtung), Tages- und Abendfahrten an. Wenn Sie das Hafenfest auf ganz besondere Weise erleben möchten, schauen Sie unter Hafenfeste auf unsere Website oder kontaktieren Sie uns gern.